Hogrefe, Praxis: Schweizerische Rundschau für Medizin, 12(106), p. 617-628, 2017
DOI: 10.1024/1661-8157/a002720
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Zusammenfassung. Die konstriktive Perikarditis stellt als seltene und gefürchtete Komplikation einer akuten Perikarditis eine schwere und ungewöhnliche Form einer diastolischen Herzinsuffizienz dar bei primär erhaltener systolischer Pumpfunktion. Häufigste Ursache ist die virale/idiopathische Perikarditis, gefolgt von spezifischen Ursachen (postoperativ nach herzchirurgischer Operation, postaktinisch nach mediastinaler Radiotherapie und weitere Ursachen). Durch das steife, unelastische Perikard ist die diastolische Füllung des Herzens eingeschränkt, was zum klinischen Bild einer Rechtsherzinsuffizienz führt und sich mit erhöhten Füllungsdrücken und spezifischen respiratorischen Phänomenen in der klinischen und apparativ-technischen Untersuchung manifestiert (Kussmaul-Zeichen, Pulsus paradoxus, vermehrte interventrikuläre Interdependenz, Annulus reversus, Quadratwurzelzeichen). Differenzialdiagnostisch müssen die restriktive Kardiomyopathie, die schwere Trikuspidalinsuffizienz und die Perikardtamponade ausgeschlossen werden. Die Therapie der Wahl ist zumeist eine chirurgische Perikardektomie, in Einzelfällen kann auch eine spezifische Therapie oder eine medikamentös-antiinflammatorische Therapie erfolgen. Obwohl die konstriktive Perikarditis unbehandelt eine schlechte Prognose hat, ist die Erkrankung potenziell kurativ therapierbar. Die Prognose ist vor allem von der Ursache der konstriktiven Perikarditis abhängig.