Published in

Hogrefe, Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 4(23), p. 153-168, 2015

DOI: 10.1026/0943-8149/a000144

Links

Tools

Export citation

Search in Google Scholar

Simuliertes Glücksspiel

Journal article published in 2015 by Gerhard Meyer, Tim Brosowski, Marc von Meduna, Tobias Hayer ORCID
This paper was not found in any repository, but could be made available legally by the author.
This paper was not found in any repository, but could be made available legally by the author.

Full text: Unavailable

Green circle
Preprint: archiving allowed
Green circle
Postprint: archiving allowed
Red circle
Published version: archiving forbidden
Data provided by SHERPA/RoMEO

Abstract

Zusammenfassung. In internetbasierten sozialen Netzwerken, in Form von Demoversionen kommerzieller Spielangebote sowie Computer- und Videospielen erfreuen sich simulierte Glücksspiele, die aufgrund fehlender Geldeinsätze die formal-juristischen Kriterien für ein Glücksspiel nicht erfüllen und damit bspw. keinen Altersrestriktionen unterliegen, wachsender Beliebtheit. Ziel des Beitrages ist es, die mutmaßlichen gesundheitsrelevanten Gefährdungspotenziale dieser Spielformen durch eine Literaturrecherche aufzuzeigen, den aktuellen Kenntnisstand anhand der vorliegenden empirischen Befunde systematisch zusammenzufassen sowie mögliche Forschungslücken zu identifizieren. Die Datenbanken PubMed/MEDLINE, PsycInfo und Web of Science wurden anhand relevanter Schlagwörter nach peer-reviewten, empirischen Beiträgen durchsucht und um Dissertationen und Marktanalysen ergänzt. Insgesamt sind 56 Fundstellen in die Analyse eingeflossen. Querschnittbefragungen aus verschiedenen Ländern bestätigen die Attraktivität der Angebote, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Während spielimmanente Faktoren wie gesteuerte Spielausgänge offenbar die Spiellust und kognitive Verzerrungsmuster fördern, bestätigt eine erste Längsschnittstudie den prädiktiven Wert von Mikrotransaktionen für den Umstieg von simuliertem zu klassischem Glücksspiel. Derartige Migrationsprozesse werden durch gezielte Werbung noch verstärkt. Ob von der Einbindung sozialer Komponenten risikoerhöhende Effekte ausgehen, muss zum gegenwärtigen Zeitpunkt offen bleiben. Weitere Befunde liegen zu Teilnahmemotiven, Konsummustern, Komorbiditäten und potentiellen Positiveffekten vor. Die Erhebung empirischer Daten zu psychosozialen Auswirkungen simulierter Glücksspiele stellt eine wichtige Aufgabe zukünftiger Forschung dar, um wissenschaftlich abgesicherte Forderungen zu notwendigen Präventions- und Regulierungsmaßnahmen dieser Angebote aufstellen zu können.