Hogrefe, Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 2(44), p. 121-130, 2015
DOI: 10.1026/1616-3443/a000297
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Zusammenfassung. Fragestellung: Schlafprobleme, ihre Auswirkungen und Implikationen sind besonders im Kontext militärischer Missionen ein bedeutsames, jedoch wenig untersuchtes Thema. Methoden: Eine repräsentative Stichprobe von 1478 deutschen Bundeswehrsoldaten wurde 12 Monate nach Ende ihres Auslandseinsatzes mittels des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) sowie zu psychischen Störungen (DSM-IV-TR) und traumatischen Ereignissen persönlich untersucht und mit N = 880 Soldaten ohne Auslandseinsatz verglichen. Ergebnisse: 41 % der Soldaten mit und 38 % der Soldaten ohne Auslandseinsatz erfüllten die PSQI-Kriterien für Schlafprobleme. Traumatische Einsatzereignisse waren mit mehr Schlafproblemen assoziiert (β: 0.7, 95 % KI: 0.4 – 1.0, p < .001). In Abhängigkeit der Anzahl traumatischer Einsatzereignisse wurde ein höherer PSQI-Gesamtwert bei inzidenten psychischen Störungen (β: 1.2, 95 % KI: 0.3 – 2.1, p = .011), aber auch bei Soldaten ohne psychische Störungen (β: 0.7, 95 % KI: 0.3 – 1.1, p = .001) berichtet. Schlussfolgerung: Auslandseinsätze scheinen in Abhängigkeit traumatischer Ereignisse das Ausmaß von Schlafproblemen bei Soldaten sowohl innerhalb als auch außerhalb des Kontextes psychischer Störungen zu erhöhen.