Zielsetzung: Im Fach Allgemeinmedizin werden die obligat zu benotenden Leistungsnachweise an vielen Hochschulstandorten über Klausuren mit Multiple-Choice-Fragen (MCF) erbracht. Zur Qualitätssicherung bietet sich u.a. ein Peer-Review-Verfahren der eingesetzten MCF an. Für die optimale Effektivität und Effizienz solcher zeit- und personalintensiven Peer-Reviews ist nicht zuletzt die Verfahrensweise von Bedeutung. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob sich Einzel- von Gruppen-Reviews hinsichtlich definierter Parameter unterscheiden. Methodik: In einer kontrollierten Studie mit cross-over Design, durchgeführt mit je drei allgemeinmedizinischen Reviewern vier verschiedener deutscher Hochschulstandorte, wurden die Beurteilungen der Reviewer von 80 MCF (für jeden Teilnehmer jeweils 40 im Einzel-, 40 im Gruppen-Review) mit externen Beurteilungen durch ein Expertengremium und untereinander verglichen. Daneben wurden über Fragebögen subjektive Einschätzungen der Studienteilnehmer zum Review und der Zeitaufwand erfasst. Ergebnisse: Statistisch signifikante Unterschiede in der Validität und Reliabilität fanden sich zwischen Einzel- und Gruppen-Review nicht. Der Zeitaufwand für die Gruppen-Reviews lag im Mittel etwas höher als für die Einzel-Reviews. Die subjektiven Einschätzungen der Studienteilnehmer zur Zufriedenheit mit dem Review-Prozess, der Effektivität und Wichtigkeit der Reviews lassen auf eine Präferenz für den Gruppen-Review schließen. Schlussfolgerungen: Eindeutige Empfehlungen für oder gegen die Durchführung eines der beiden Review-Verfahren lassen sich aufgrund der Studienergebnisse nicht abgeben. Die spezifische Arbeitsstruktur und –organisation sowie die Präferenzen der Mitarbeiter an den einzelnen Hochschulstandorten sollten bei der Wahl des Verfahrens berücksichtigt werden. ; SeriesInformation ; GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 29(4):Doc57; ISSN 1860-3572