Hogrefe, Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 1(37), p. 57-67, 2009
DOI: 10.1024/1422-4917.37.1.57
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Zusammenfassung: Fragestellung: Neuere Untersuchungen belegen die hohe Prävalenz kinder- und jugendpsychiatrischer Störungen bei Heimkindern. In dieser Untersuchung wird der Frage nachgegangen, wie hoch der Bedarf an Jugendhilfemaßnahmen im Anschluss an eine stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung ist. Methodik: Es wurde die Basisdokumentation der stationären Patienten von 2001 bis 2005 der Würzburger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie mit der Fragestellung der indizierten oder realisierten Jugendhilfemaßnahme im Anschluss an die Behandlung analysiert. Weiter wurde die Frage gestellt, welche Faktoren das Risiko für einen Jugendhilfebedarf im Anschluss an die stationäre Behandlung verändern. Ergebnis: Bei fast 50% der in der Klinik behandelten Kinder und Jugendlichen war ein Jugendhilfebedarf indiziert, direkt umgesetzt wurde nur die Hälfte. Bei mehr als jeder dritten Maßnahme handelte es sich um eine stationäre Jugendhilfemaßnahme. Ein früher Beginn der Störung, abweichende Elternsituation, externale Störung und eine hohe Rate psychosozialer Risikofaktoren erhöhen das Risiko für einen Jugendhilfebedarf.