Hogrefe, Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 2(12), p. 56-64, 2004
DOI: 10.1026/0943-8149.12.2.56
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Zusammenfassung. Es fehlen Untersuchungen zur gleichzeitigen Betrachtung mehrerer Risikoverhaltensweisen im Rahmen des Transtheoretischen Modells der Verhaltensänderung (TTM). In Deutschland gelten Tabakrauchen und Alkoholtrinken als wichtigste verhaltensbezogene Ursache für Morbidität und Mortalität. Für beide Verhaltensweisen findet sich eine Koinzidenz. Der Zusammenhang zwischen der Veränderungsbereitschaft beim Tabakrauchen und der Veränderungsbereitschaft des Alkoholtrinkens aus der Perspektive des TTM ist jedoch unklar. Diese Studie betrachtet eine Gruppe von n = 137 Personen, aus einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe von 18-64-Jährigen, die Tabak rauchen und einen riskanten Alkoholkonsum zeigen. Es wird der Zusammenhang von Alkoholtrinken und Tabakrauchen bezüglich der TTM-Konstrukte Stufe der Veränderungsbereitschaft, Entscheidungsbalance, Selbstwirksamkeitserwartung und Prozesse der Verhaltensänderung untersucht. Es besteht nur ein geringer Zusammenhang zwischen den Stufen der Veränderungsbereitschaft beider Verhaltensbereiche. Bei der Hälfte der Prozesse zeigen sich ebenfalls geringe Zusammenhänge über die Verhaltensweisen hinweg, ebenso bei der Selbstwirksamkeitserwartung und den wahrgenommenen Vorteilen der Verhaltensweisen. Die Ergebnisse differenzieren verhaltensspezifische und -unspezifische Konstrukte; Schlussfolgerungen für multibehaviorale Interventionen und die Weiterentwicklung des TTM werden gezogen, und die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der methodischen Einschränkungen dieser Studie kritisch diskutiert.