Hogrefe, Kindheit und Entwicklung, 3(22), p. 127-138, 2013
DOI: 10.1026/0942-5403/a000110
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Unser Wissen zu Ursachen, Verlauf und Behandlungsoptionen von Patienten mit Störungen des Sozialverhaltens beschränkt sich überwiegend auf Studien an männlichen Patienten. In neueren Untersuchungen werden vermehrt weibliche Patientinnen berücksichtigt und geschlechtsassoziierte Unterschiede überprüft. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über aktuelle Erkenntnisse zum psychopathologischen Erscheinungsbild und den neuropsychologischen Auffälligkeiten bei Mädchen mit Störungen des Sozialverhaltens. Es wird zudem die Frage berücksichtigt, ob auf der Basis der referierten Untersuchungsbefunde auf das Vorliegen geschlechtsspezifischer psychosozialer und neurobiologischer Risikofaktoren zu schließen ist. Implikationen für zukünftige Trends in der Forschung und Möglichkeiten für differentielle Behandlungsoptionen für Mädchen und Jungen werden diskutiert.