Hogrefe, Experimental Psychology, 4(46), p. 265-274, 1999
DOI: 10.1026//0949-3964.46.4.265
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Zusammenfassung. Die vorliegende Arbeit untersuchte Hemisphärenasymmetrien für Wiederholungspriming (Experiment 1) und assoziatives Priming (Experiment 2) beim Erkennen geschriebener Wörter. Die Probanden führten dabei jeweils lexikalische Entscheidungsaufgaben für zentral präsentierte Targetwörter aus, denen entweder im linken (LVF) oder im rechten visuellen Halbfeld (RVF) gezeigte Primewörter vorausgingen. Experiment 1 demonstrierte einen stärkeren Wiederholungspriming-Effekt in den Reaktionszeiten auf Wörter, wenn der Prime im rechten visuellen Halbfeld, also der linken Hemisphäre (RVF/LH) präsentiert wurde. Für Pseudowörter wurde dagegen keinerlei Wiederholungspriming beobachtet. Die beobachtete Hemisphärenasymmetrie im Wiederholungspriming-Effekt für Wörter reflektiert daher vermutlich die Überlegenheit der linken Hemisphäre bei der Aktivation lexikalischer Repräsentationen. Experiment 2 fand dagegen keine Hemisphärenasymmetrien im assoziativen Priming. Die Befunde implizieren, daß Wiederholungspriming und assoziatives Priming auf unterschiedliche Teilprozesse beim Erkennen geschriebener Wörter wirken, für die unterschiedliche Hemisphärenasymmetrien bestehen.