Hogrefe, Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 2(42), p. 121-127, 2014
DOI: 10.1024/1422-4917/a000279
Full text: Unavailable
Zwangsstörungen sind auch im Kindes- und Jugendalter häufige und beeinträchtigende Erkrankungen. Die vorliegende Arbeit fasst die Änderungen von DSM-IV-TR Kriterien zu DSM-5 zusammen und unterzieht diese einer kritischen Würdigung. Zentral sind Änderungen der kategorialen Zuordnung, Zwänge sind nun nicht mehr der Kategorie Angststörungen zugeordnet, sondern repräsentieren eine eigenständige Kategorie, die aber dafür ein weiter gespanntes Zwangsspektrum umfasst. Neben kleineren deskriptiven Änderungen der Kriterien wird die klinische Einschätzung der Einsichtsfähigkeit (gut, schlecht, fehlend) gefordert. Die Zwangsstörung, die komorbid mit Ticstörungen einhergeht, wird als eigener Subtyp klassifiziert. Die Änderungen werden im Folgenden auf Basis der Studienlage und Literatur diskutiert, danach folgt ein Ausblick hinsichtlich der Umsetzung der neuen Kriterien auf den klinischen Alltag und die Forschung.