Hogrefe, Kindheit und Entwicklung, 2(23), p. 75-85, 2014
DOI: 10.1026/0942-5403/a000135
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Zwangsstörungen sind im Kindes- und Jugendalter sowie im Erwachsenenalter häufige und sehr beeinträchtigende Erkrankungen. Es scheint eine hohe biologische Vulnerabilität und auch Erblichkeit vorzuliegen, wobei genetische und Umweltfaktoren gleichwertig zu sein scheinen und miteinander interagieren. In den meisten bisherigen molekulargenetischen Studien ist es noch nicht gelungen, Gene mit hohen Effektstärken zu detektieren. Die vielversprechendsten Befunde umfassen Gene in serotonergen und glutamatergen Systemen. Mittels EEG kann man zeitlich und mittels MRT kann man räumlich sehr gute Auflösungen erreichen. Auffälligkeiten finden sich vor allem in kortiko-striato-thalamischen Kreisläufen. Funktionelle Studien zeigen Auffälligkeiten z.b. bei Lern- und Konfliktverarbeitungsaufgaben. Die konsistentesten Befunde bezüglich Abweichungen in Hirnstruktur und Hirnfunktion sind im anterioren cingulum zu finden, einer Struktur die eine wichtige Rolle für die regulatorische Kontrolle und die Optimierung von zielgerichtetem Verhalten einnimmt.