Springer Verlag, Der Schmerz, 2(22), p. 176-183
DOI: 10.1007/s00482-007-0602-z
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Aus rheumatologischer Sicht wird eine symptombasierte Neudefinition des Fibromyalgiesyndroms (FMS) ohne Tenderpoints diskutiert.Die deutsche Fibromyalgievereinigung (DFV) entwickelte einen ,,Fragebogen zu möglichen Begleitsymptomen bei Fibromyalgie“ auf der Grundlage einer von DFV-Mitgliedern erstellten Symptomliste. Der Fragebogen wurde an alle 3996 Mitglieder der DFV mit der Bitte um Beantwortung verschickt.699 von 753 Fragebögen (96% Frauen, Altersgipfel 50–60 Jahre) wurden ausgewertet. Die Rangfolge der häufigsten Symptome (>97% der Antwortenden) war: Muskelschmerzen wechselnder Lokalisation; Rückenschmerzen; Müdigkeit; Gelenkschmerzen wechselnder Lokalisation; Gefühl, schlecht geschlafen zu haben; Morgensteifigkeit; Zerschlagenheit am Morgen; Konzentrationsschwäche; Antriebsschwäche; geringe Leistungsfähigkeit und Vergesslichkeit.Die Kernsymptome des FMS sind chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, nicht erholsamer Schlaf und subjektives Beeinträchtigungserleben. Die Angabe weiterer allgemeiner und extramuskuloskelettaler Symptome durch alle Patienten zeigt, dass das FMS mehr als eine ,,Schmerzkrankheit“ ist.