Springer Verlag, Psychotherapeut, 3(59), p. 250-252
DOI: 10.1007/s00278-014-1052-6
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Die Ergebnisse einer aktuellen Meinungsumfrage unter insgesamt 3600 Erwachsenen in Deutschland sind beunruhigend: Im Vergleich zu einer identischen Erhebung 1990 nahm die Ablehnung von Menschen mit Schizophrenie deutlich zu, während sich die Einstellungen zu Menschen mit Alkoholabhängigkeit und Depression zumindest nicht verbesserten. Die Studie wurde unter der Leitung von Georg Schomerus (Greifswald) und Matthias Angermeyer (Gösing am Wagram) durchgeführt und im British Journal of Psychiatry veröffentlicht (Angermeyer et al. 2013).Langfristige Trenduntersuchungen von Einstellungen sind selten; international gibt es keine vergleichbare Studie, die einen längeren Zeitraum abdeckt. Notwendig ist zum einen, dass zu allen Zeitpunkten identische Instrumente und der gleiche Befragungsmodus verwendet werden. Zum anderen muss die Stichprobenauswahl mit identischer Methodik erfolgen, damit kein Stichprobenbias eine Einstellungsänderung vortäuscht. In ca. 30-minütigen persönlichen Interviews wur ...