Die Frage, ob Liberalisierung und Energiewende die Schaffung eines Kapazitätsmarkts zur Gewährleis-tung der Versorgungssicherheit notwendig machen, ist seit einigen Jahren Gegenstand kontroverser wis-senschaftlicher und öffentlicher Debatten. Hintergrund hierbei ist zum einen, dass der Anteil der staatlich geförderten fluktuierenden erneuerbaren Energieträ-ger Wind und Sonne an der Gesamtstromerzeugung kontinuierlich ansteigt, was sich negativ auf die Ein-satzzeiten und Fahrweise einiger konventioneller Kraftwerke auswirkt und die Anforderungen an die Zusammensetzung und den Betrieb des konventio-nellen Kraftwerksparks grundlegend ändert. Zum anderen sind die Großhandelspreise an den Strom-börsen in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen gesunken. Infolgedessen sehen sich die Betreiber fossiler Kraftwerke mit Wirtschaftlichkeits-problemen konfrontiert, und es steht die Befürchtung von Kraftwerksstilllegungen und mangelnden Neuin-vestitionen im Raum, wodurch die Versorgungssi-cherheit in Gefahr geraten könnte.