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Interdisziplinäre Forschung zum Küstenzonenmanagement: Erfahrungen und Perspektiven am Beispiel der Oder

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Abstract

Einleitung und Definition Die Küstenzone spielt eine bedeutende wirtschaftliche Rolle für Handel, Tourismus, land-und fischereiwirtschaftliche Produktion, Energieerzeugung, als Standort für Häfen und Industrie sowie als Wohnraum und Rohstoffquelle. Gleichzeitig besitzt sie außerordentliche ökologi-sche Bedeutung als spezieller Lebensraum und Rastplatz für Tiere sowie als Transformator und Senke für terrestrische Nähr-und Schadstoffe. Die sehr unterschiedlichen Nutzungsan-forderungen in der Küstenzone erfordern ein integriertes Management. Im Reflexionspapier der Europäischen Kommission (1999, S. 16) wird integriertes Küstenzonenmanagement (IKZM) folgendermaßen definiert: ‚IKZM ist ein dynamischer, kontinuierlicher und iterativer Prozeß, durch den das nachhaltige Küstenzonenmanagement gefördert werden soll.' In der Erläuterung heißt es: ‚Obwohl sich das IKZM auf das ‚Management' bezieht, deckt der IKZM-Prozess tatsächlich den gesamten Zyklus von Informationssammlung, Planung, Ent-scheidungsfindung, Management und Überwachung der Umsetzung ab.' Der Begriff ‚integ-riert' hat dabei mehrfache Bedeutung. Es sollen sowohl die Aufgaben und Ziele, die verschie-denen Interessengruppen, Institutionen und Entscheidungsträger als auch die verschiedenen Werkzeuge und Instrumente, die bei Analyse, Planung und Management verwendet werden, zusammen betrachtet werden. Aufgaben der Forschung beim IKZM Die Vorstellung des Küstenzonenmanagements als Prozess beinhaltet die Forschung und Entwicklung als ein bedeutendes Element in diesem Prozess. Im Rahmen der EU-Initiative zum integrierten Küstenzonenmanagement wurden 35 Projekte europaweit durchgeführt, wo-bei der inhaltliche Schwerpunkt der Projekte im Bereich Sozioökonomie, Verwaltung, Regio-nalplanung und Politik lag. Bei der kritischen Evaluierung dieser Projekte (EUROPÄISCHE KOMMISSION, 1999) ist eine Schlussfolgerung, dass Initiativen zum Küstenzonenmanagement und die entwickelten Strategien nicht allumfassend sein können, sondern klare definierte Fra-gestellungen und Nutzungskonflikte bearbeitet werden müssen. Das bedeutet, dass der Pro-zess des Küstenzonenmanagements nicht nur einmal durchlaufen wird, sondern jede neue Fragestellung und jeder Nutzungskonflikt diesen Prozess erneut in Gang setzen können. Jedes Element und jede beteiligte Institution kann also wiederholt gefragt sein. Für die Wissenschaft heißt dies konkret, dass sie nicht nur kurzfristig als Dienstleister im Küstenzonenmanagement involviert ist, sondern dauerhafte Beteiligung erforderlich sein kann. Eine zyklische Betrach-tung des Küstenzonenmanagements mit der wiederholten Einbindung verschiedener Instituti-onen wirft die Frage auf, wer beim Küstenzonenmanagement federführend sein sollte. Die