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Hogrefe, Therapeutische Umschau, 6(57), p. 345-350, 2000

DOI: 10.1024/0040-5930.57.6.345

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Diuretics, mode of action in the kidney

Journal article published in 2000 by Ferrari ORCID, Frey
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Abstract

Die klinisch gebräuchlichen Diuretika erhöhen die Ausscheidung von Natriumchlorid (NaCl) im Urin, indem sie selektiv spezifische Prozesse des Na-Transportes in der Henle’schen Schleife, im distalen Tubulus und im Sammelrohr hemmen. Während der letzten Jahre wurde eine Vielzahl von Diuretika-sensitiven Na-Transportern kloniert, was zu unserem Verständnis über die zellulären Wirkungsmechanismen der verschiedenen Diuretika wesentlich beigetragen hat. Kürzlich wurden Mutationen in den Genen identifiziert, die für diese Transporter kodieren und die sich als vererbte Leiden mit Störungen im Na-Haushalt manifestieren. Diese Erkrankungen sind in ihrer Auswirkung mit dem Effekt der verschiedenen Diuretika vergleichbar. Beim Guibaud-Vainsel-Syndrom (renal-tubulären Azidose mit Osteopetrose) sind die renalen Manifestationen vergleichbar mit den Effekten einer Acetazolamid-Behandlung. Mutationen in der proximal-tubulären Carboanhydrase Typ II sind für diese seltene Erkrankung verantwortlich. Patienten mit einem Bartter-Syndrom weisen identische biochemische Veränderungen auf wie diejenigen unter einer chronischen Furosemid-Therapie. Dieses Syndrom wird durch Mutationen im Furosemid-sensitiven Na-K-2Cl Cotransporter der Henle’schen Schleife verursacht. Beim Gitelman-Syndrom werden Störungen der Elektrolyte und Hormone im Blut und Urin beobachtet, die denjenigen einer Thiazidtherapie vergleichbar sind. Diese Erkrankung ist die Folge von Mutationen im distal-tubulären Thiazid-sensitiven Na-Cl Cotransporter. Die zwei Formen des Pseudhypoaldosteronismus Typ 1 zeigen die charakteristischen metabolischen Veränderungen wie bei einer Therapie mit kaliumsparenden Diuretika. Die genetische Störung liegt entweder im Amilorid-sensitiven epithelialen Na-Kanal (autosomal-dominante Form) oder im Spironolacton-sensitiven Mineralokortikoid-Rezeptor (autosomal-rezessive Form) im distalen Tubulus und Sammelrohr. Zahlreiche Forscher versuchen derzeit, die Schlüsselstrukturen des Elektrolyttransports zu definieren und die Interaktion der Diuretika mit denselben zu untersuchen. Aus diesen Informationen wird es möglich sein, bereits vorhandene Diuretika sinnvoller einzusetzen und neue Substanzen mit diuretischer Wirkung zu entwickeln.