Published in

Hogrefe, Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 5(37), p. 413-420, 2009

DOI: 10.1024/1422-4917.37.5.413

Links

Tools

Export citation

Search in Google Scholar

Entzugsdelir nach Missbrauch von GHB-(Gamma-Hydroxybutyrat) und seiner Vorstufen

This paper was not found in any repository, but could be made available legally by the author.
This paper was not found in any repository, but could be made available legally by the author.

Full text: Unavailable

Green circle
Preprint: archiving allowed
Green circle
Postprint: archiving allowed
Red circle
Published version: archiving forbidden
Data provided by SHERPA/RoMEO

Abstract

Hintergrund: Der chronische Missbrauch von Gamma-Hydroxybutyrat (GHB) als Designerdroge, sowie seiner beiden physiologischen Vorläufermoleküle Gamma-Butyrolakton (GBL) und 1,4-Butanediol (1,4-BD), stellt eine Problematik für den Kinder- und Jugendpsychiater dar. Vor allem der akute Entzug von GHB ist aufgrund seines zum Teil protrahierten Verlaufs mit deliranten und kardiovaskulären Symptomen auch für den Kinder- und Jugendpsychiater von Bedeutung. Methodik: In der vorliegenden Arbeit werden biologische und theoretische Grundlagen zum GHB-/GBL-/1,4-BD-Entzugssyndrom, sowie ausgewählte bisher in der Literatur berichtete Kasuistiken eines schweren GHB-/GBL-Entzugssyndroms in Bezug auf eine mögliche Therapie zusammengestellt. Ergebnisse: Bei der Therapie eines akuten GHB-Entzugssyndroms zeigte sich in mehreren Fällen eine hoch dosierte Verabreichung von Benzodiazepinen als eine wirksame und günstige Therapieoption. Berichtete Komplikationen waren neben den pharmakologischen Nebenwirkungen einer Therapie mit Benzodiazepinen vor allem Symptome einer Dystonie nach einer meist zuerst begonnenen erfolglosen Neuroleptika-Therapie. Weitere Probleme stellten vegetative Entgleisungen, EKG-Veränderungen bis hin zu tödlichen kardialen Komplikationen, und Rhabdomyolyse bis hin zum akuten Nierenversagen dar. Schlussfolgerungen: Das GHB-Entzugssyndrom stellt ein lebensbedrohliches Krankheitsbild dar, dessen Behandlung intensivmedizinischer und internistischer stationärer Maßnahmen bedarf. Die rechtzeitige Diagnose ist für den Kinder- und Jugendpsychiater von entscheidender Bedeutung.