1 Bedeutung von mikro-und makroökonomischen Aspekten der Dienstleistungspro-duktivität Auf der makroökonomischen Ebene gilt die Produktivität als wichtige Kennzahl zur Mes-sung der Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Wachstum und Wohlstand eines Landes werden maßgeblich von der Produktivitätsentwicklung beeinflusst. Produktivitätswachstum sichert Wettbewerbsfähigkeit und eröffnet Verteilungsspielräume. Die Produktivität einer Volkswirtschaft hängt ab von deren Ausstattung mit Produktionsfaktoren, wie effizient diese eingesetzt und wie diese miteinander kombiniert werden. Die Bewertung der Produktions-faktoren unterscheidet sich je nach Ansatz. Als allgemein üblich können Kapital, Arbeit, Humankapital und Technischer Fortschritt angesehen werden. Diese werden teilweise noch um erschöpfliche Ressourcen ergänzt. Einfluss auf die Produktionsfaktoren und damit die Produktivität nehmen Veränderungsparameter wie etwa Investitionen in Kapital, Humanka-pital und Forschung & Entwicklung sowie die Bevölkerungsentwicklung. Daneben bilden in-stitutionelle Rahmenbedingungen und die strukturelle Wirtschaftspolitik wichtige "Stell-schrauben" für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um die Produktivitätsentwicklung zu be-einflussen. Auch für einzelne Unternehmen stellt die Produktivität eine entscheidende Zielgröße dar. In der mikroökonomischen Forschung zeigen sich in allen Bereichen große Unterschiede in der Produktivität von Unternehmen, welche eng mit deren Überlebenswahrscheinlichkeit zusammenhängt (Syverson 2011). Ein beträchtlicher Teil dieser Unterschiede lässt sich auf Faktoren zurückführen, die grundsätzlich im Entscheidungsbereich des Unternehmens lie-gen. Jedoch spielen das Wettbewerbsumfeld und institutionelle Rahmenbedingungen eine nicht minder bedeutende Rolle.