Springer, Notfall and Rettungsmedizin, 2(27), p. 149-152, 2023
DOI: 10.1007/s10049-023-01200-6
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ZusammenfassungVergiftungen mit im Haushalt verfügbaren Chemikalien sind im Erwachsenenalter selten und kommen meist in suizidaler Absicht vor. Die in Rohrreinigern enthaltenen Substanzen bilden bei Kontakt mit Wasser stark ätzende Laugen, bei der Reaktion entsteht außerdem große Hitze. Im vorliegenden Fall kam es nach Ingestion verhältnismäßig geringer Mengen von Rohrreiniger zu ausgeprägten Verletzungen des Gastrointestinaltrakts sowie zur Entwicklung einer lebensbedrohlichen Atemwegsschwellung und Aspiration. Essenziell ist daher – neben Maßnahmen der Dekontamination und Kreislaufstabilisierung – eine rechtzeitige Sicherung der Atemwege. Die Patienten sollten schnellstmöglich in einem Krankenhaus mit 24 h-Gastroskopiebereitschaft vorgestellt werden.