Springer, Zeitschrift für Rheumatologie, 10(80), p. 980-983, 2021
DOI: 10.1007/s00393-021-01020-4
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ZusammenfassungEs wurde ein Patient mit rheumatoider Arthritis (RA) vorgestellt, der unter der Therapie mit dem Januskinase-1/2-Inhibitor Baricitinib eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) entwickelte. Unser Patient hatte bei seiner vierteljährlichen Routineuntersuchung deutlich erhöhte Transaminasen bei einer unauffälligen körperlichen Untersuchung. Es fanden sich Antikörper der IgM- und IgG-Klasse gegen HEV und ein erhöhtes C‑reaktives Protein (CRP) sowie HEV-RNA mittels Real-Time-PCR, was auf eine frische HEV-Infektion hinwies. Baricitinib wurde sofort abgesetzt. Die ausführliche Anamnese ergab, dass der Patient Tage vor der Konsultation Rindertartar verzehrt hatte, ohne dass gastrointestinale Symptome oder Fieber aufgetreten waren. Im weiteren Verlauf erholte sich der Patient vollständig, und die Leberfunktionstests und das CRP normalisierten sich innerhalb von 3 Monaten. Baricitinib wurde daraufhin wieder eingenommen. Bisher wurden nur wenige Daten zu HEV-Infektionen bei RA-Patienten, die mit JAK-Inhibitoren behandelt wurden, publiziert.