Springer, Zeitschrift für Rheumatologie, 2022
DOI: 10.1007/s00393-022-01194-5
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Zusammenfassung Hintergrund Therapierefraktäre Arthritiden sind ein häufiges Problem im rheumatologischen Alltag und können eine differentialdiagnostische Herausforderung darstellen. Chronische Infektionen durch Tropheryma whipplei (T. whipplei) sollten in diesen Fällen bedacht werden. Ziel der Arbeit Anhand von 5 klinischen Fällen werden in dieser fallbasierten Übersichtsarbeit die diagnostischen und therapeutischen Prinzipien im Management der chronischen T.-whipplei-Infektion erläutert. Ergebnis Der Morbus Whipple ist eine infektiöse Multisystemerkrankung, die durch das Bakterium T. whipplei ausgelöst wird. Typischerweise manifestiert sich die Erkrankung mit Arthralgien, Gewichtsverlust und Diarrhoen. Die Gelenkmanifestationen gehen den gastrointestinalen Krankheitserscheinungen häufig mehrere Jahre voraus. Neben systemischen Manifestationen (Morbus Whipple) kann T. whipplei auch zu lokalisierten Infektionen der Gelenke ohne gastrointestinale Beteiligung führen. Die Gelenkmanifestationen systemischer und lokalisierter T.-whipplei-Infektionen werden fälschlicherweise häufig als Zeichen verschiedener autoimmunologischer Arthritiden gedeutet. Diskussion Bei der Abklärung therapierefraktärer Arthritiden sollte an einen Morbus Whipple und lokalisierte Gelenkinfektionen durch T. whipplei gedacht werden. Diagnostisch wegweisend ist die Untersuchung des Gelenkpunktates auf T. whipplei mittels Polymerasekettenreaktion.