Published in

Springer, Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 7-8(65), p. 784-794, 2022

DOI: 10.1007/s00103-022-03548-5

Links

Tools

Export citation

Search in Google Scholar

Digitale Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern. Ausprägung und Assoziationen mit dem Bewegungs- und Ernährungsverhalten

This paper is made freely available by the publisher.
This paper is made freely available by the publisher.

Full text: Download

Green circle
Preprint: archiving allowed
Orange circle
Postprint: archiving restricted
Red circle
Published version: archiving forbidden
Data provided by SHERPA/RoMEO

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Während vermehrt Studienbefunde zur allgemeinen Gesundheitskompetenz (GK) vorliegen, mangelt es an Erkenntnissen zur digitalen GK im Jugendalter und deren Assoziationen mit Indikatoren des Gesundheitsverhaltens. Methodik Empirische Basis bildet eine von Oktober 2019 bis Februar 2020 im Bundesland Hessen durchgeführte Querschnittstudie mit 490 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 8 und 9. Die digitale GK wurde mithilfe von 5 Subskalen des Digital Health Literacy Instrument (DHLI) erfasst, während der Verzehr von Obst, Gemüse und Softdrinks sowie die körperliche Aktivität als Indikatoren des Gesundheitsverhaltens herangezogen wurden. Als soziales Merkmal wurde neben dem Geschlecht und der Klassenstufe der subjektive Sozialstatus (SSS) berücksichtigt. Die Datenauswertung erfolgte uni-, bi- und multivariat, wobei binärlogistische Regressionen für das Geschlecht und den SSS adjustiert wurden. Ergebnisse Über alle Items hinweg berichten 15,3–37,5 % der befragten Jugendlichen Schwierigkeiten bei der Beschaffung von und im Umgang mit digitalen Informationen. Differenziert nach sozialen Merkmalen finden sich für 2 Dimensionen der digitalen GK Unterschiede zuungunsten der Mädchen sowie durchgehend ein sozialer Gradient zuungunsten von Befragten mit niedrigem SSS. Jugendliche mit mittlerer und geringer digitaler GK weisen ein höheres Maß an geringer körperlicher Aktivität, nichttäglichem Obstverzehr und täglichem Konsum von zuckerhaltigen Getränken auf. Diskussion Die Befunde weisen auf einen Interventionsbedarf zur Förderung der digitalen GK insbesondere bei Jugendlichen mit geringem SSS hin. Die differenziellen Zusammenhangsmuster mit dem Gesundheitsverhalten bieten Ansatzpunkte für die Entwicklung spezifischer Interventionen. Als Lehr- und Lernort stellt die Schule u. a. aufgrund der Passung mit verpflichtenden Strategien der schulischen Medienkompetenzbildung ein geeignetes Setting dar.