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Hogrefe, Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 2023

DOI: 10.1024/1422-4917/a000962

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Darmmikrobiota und Autismus-Spektrum-Störungen: Ein Überblick zu Zusammenhängen und möglichen Implikationen für therapeutische Interventionen

Journal article published in 2023 by Johanna Neubauer ORCID, Anna Kaiser, Sarah Hohmann ORCID
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Abstract

Zusammenfassung: Während zu Beginn der Mikrobiomforschung vorwiegend gastrointestinale Erkrankungen im Fokus standen, wurden in den letzten Jahren Zusammenhänge mit weiteren körperlichen Prozessen und (neuro)psychiatrischen Erkrankungen wie beispielsweise der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) festgestellt, welche über die „Gehirn-Darm-Mikrobiom-Achse“ vermittelt werden. Hierbei konnte gezeigt werden, dass sich die Zusammensetzung des Mikrobioms von ASS-Patient_innen und gesunden Kontrollen unterscheidet. Als Ursache hierfür werden mögliche systemische Auswirkungen von z. B. Stoffwechselprodukten bestimmter Mikrobiota oder mikrobiotainduzierten chronisch inflammatorischen Prozessen auf das Gehirn (über die „Gehirn-Darm-Mikrobiom-Achse“ vermittelt) vermutet. Die konkreten zugrundeliegenden Mechanismen sind bisher jedoch weitgehend unklar. Aufgrund der noch sehr unklaren Datenlage können aktuell noch keine allgemeingültigen Empfehlungen für entsprechende therapeutische Interventionen abgeleitet werden. Es gibt jedoch bereits erste vielversprechende Daten, die eine positive Veränderung der autismusspezifischen Symptomatik durch den Einsatz diätetischer Maßnahmen, Prä- und Probiotika, Stuhltransplantationen von gesunden Kontrollpersonen und eine Einschränkung der Aufnahme bestimmter Metabolite in den Darm aufzeigen. Weitere qualitativ hochwertige klinische Studien sind notwendig, um die Pathophysiologie der ASS besser zu verstehen und die Diagnostik und Therapie anpassen zu können.