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Thieme Gruppe, Laryngo-Rhino-Otologie, 08(102), p. 601-611, 2023

DOI: 10.1055/a-1976-9815

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Sterberisiko für Mundhöhlen- und Oropharynxkarzinome in Thüringen: eine bevölkerungsbasierte Analyse

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Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Diese populationsbezogene Studie untersuchte den Einfluss der HPV-Assoziation auf das Gesamtüberleben (OS) von Mundhöhlen- (OSCC) und Oropharynxkarzinomen (OPSCC) in Thüringen und die Inzidenz der HPV-positiven (HPV+) und HPV-negativen (HPV-) Tumoren. Methoden Insgesamt wurden alle 308 Thüringer Patienten (83,4 % Männer; medianes Alter 58 Jahre) mit der Erstdiagnose eines OSCC (38%) oder OPSCC (62%) aus dem Jahr 2008 in die Studie aufgenommen. Nach der Risikoklassifikation nach Ang wurden Patienten in ein geringes Sterberisiko (HPV+, Nichtraucher), intermediäres Risiko (HPV+, Raucher) und hohem Sterberisiko (HPV-, Raucher) eingeteilt. Kaplan-Meier-Analysen und eine multivariable Regressionsanalyse nach Cox wurden durchgeführt, um das OS zu untersuchen. Ergebnisse 22,5% der OPSCC war HPV+ (davon 80,1% Raucher; Inzidenz: 1,89/100.000 Einwohner). Bei OSCC lag der Anteil der HPV+ bei 8,5% (davon 78,6% Raucher; Inzidenz: 0,44/100.000). Der mediane Follow-up betrug 31 Monate. HPV+ Patienten hatten eine signifikant bessere 5-Jahres-OS als HPV-Patienten (81 % vs. 49 %; p < 0,001). In der multivariablen Analyse ergab sich ein höheres Sterberisiko für: HPV-Patienten (Hazard Ratio [HR] = 3,2; 95%-Konfidenzintervall [KI]: 1,6–6,4; p = 0,001), eine hohe Risikoklasse nach Ang (HR = 2,3; 95%-KI: 1,0–5,4; p = 0,049), höheres Alter (HR = 1,7; 95%-KI = 1,1–2,4; p = 0,01), T3/T4 Tumoren (HR = 2,1; 95%-KI = 1,3–3,2; p = 0,001) und das Vorhandensein von Fernmetastasen (HR = 2,7; 95%-KI = 1,6–4,4; p < 0,001). Schlussfolgerung HPV+ Nichtraucher waren in Thüringen eine Minderheit. Die Mehrheit der HPV+ Patienten in Thüringen wiesen durch den Nikotinkonsum als Risikofaktor ein intermediäres Sterberisiko auf.