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Karger Publishers, Verhaltenstherapie, 4(31), p. 286-297, 2021

DOI: 10.1159/000518239

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Das Verstärkermodell der Suizidalität: Chronische Suizidalität bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung verstehen und behandeln

Journal article published in 2021 by Johannes M Hennings ORCID
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Abstract

Trotz großer Fortschritte in der evidenzbasierten Psychotherapie wird unser Versorgungssystem durch chronisch suizidale Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) weiterhin stark herausgefordert. Die BPS ist mit einem hohen Suizidrisiko von 5–10% sowie einem hohen Selbstverletzungsrisiko von bis zu 80% behaftet. Therapeuten wie Angehörige fühlen sich oft überfordert und hilflos, wenn sie mit der Suizidalität der Patienten konfrontiert sind. Immer wieder kommt es so zu Therapieabbrüchen, Vorstellungen in Notaufnahmen oder akut-psychiatrischen Einweisungen. Bei der nichtsuizidalen Selbstverletzung (NSSV) – einem Verhaltensmuster, das gehäuft zusammen mit chronischer Suizidalität bei BPS auftritt – tragen Verstärkermechanismen (z.B. Nachlassen von Anspannung) dazu bei, dass sich Borderline-Patienten trotz längerfristig unangenehmen Folgen immer wieder selbst verletzen. Die Motive für NSSV und suizidales Verhalten können sehr unterschiedlich sein. Es spricht jedoch einiges dafür, dass die zugrunde liegenden Mechanismen ähnlich sind und sich hieraus wichtige therapeutische Interventionsmöglichkeiten ableiten lassen. In dieser Übersichtsarbeit werden die Hintergründe und Unterschiede von NSSV, Suizidideationen sowie Suizidversuchen bei chronisch suizidalen Borderline-Patienten dargestellt. Neuere Erkenntnisse der modernen Neuro- und Verhaltenswissenschaft werden in ein Verstärkermodell der Suizidalität integriert, von dem verhaltenstherapeutische Interventionen abgeleitet werden, die Therapeuten in ihrer Arbeit mit chronisch suizidalen Patienten unterstützen können.