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Karger Publishers, Kompass Pneumologie, 1(10), p. 34-37, 2022

DOI: 10.1159/000521461

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Stille Hypoxie bei COVID-19: Eine Fallserie

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Abstract

<b>Hintergrund:</b> Die Coronavirus-Pandemie 2019 (COVID-19) ist eine anhaltende globale Krise, die die weltweiten Gesundheitssysteme herausfordert. Bei vielen Patienten besteht ein Missverhältnis zwischen schwerer Hypoxämie und wenigen Anzeichen von Atemnot (d.h. stille Hypoxämie). Dieses besondere klinische Bild wird häufig angeführt, aber die Daten sind begrenzt. <b>Hauptteil:</b> Die vorliegende Studie beschreibt das Empfinden von Dyspnoe, das mithilfe der BORG-Skala über einen Zeitraum von 4 Wochen bei Lungenpatienten ermittelt wurde, die in die Notaufnahme aufgenommen und dann in die Lungenabteilung des Siloah-Krankenhauses in Hannover verlegt wurden. Vom 1. Oktober bis zum 1. November 2020 wurden 82 Patienten mit Hypoxämie, definiert mit einem Sauerstoffbedarf zum Erreichen einer Sauerstoffsättigung (SpO<sub>2</sub>) ≥92%, eingeschlossen. Bei 45/82 (55%) Patienten wurde bei der Aufnahme durch PCR SARS-CoV-2 nachgewiesen. Bei den Nicht-COVID-Patienten war die Exazerbation der COPD die Hauptdiagnose (15/37, 41%). Alle Probanden bewerteten ihre wahrgenommene Dyspnoe anhand der modifizierten Borg-CR10-Skala. Die Patienten in der Nicht-COVID-Gruppe litten mehr unter Dyspnoe auf der modifizierten Borg-CR10-Skala (Median 1, IQR: 0–2 vs. Median 5, IQR: 3–6, <i>p</i> &#x3c; 0,001). In der multivariaten Analyse war eine «stille Hypoxämie», definiert durch die Dyspnoe-Borg-CR10-Skala ≥5, unabhängig von COVID-19 und dem Vorhandensein einer schweren Hypokapnie mit einer Odds Ratio von 0,221 (95%-Konfidenzintervall 0,054, 0,907, <i>p</i> 0,036) verbunden. <b>Schlussfolgerungen:</b> Bei Lungenpatienten mit akuter Hypoxämie, die mit einem Sauerstoffbedarf definiert wurden, leiden COVID-19-Patienten im Vergleich zu Nicht-COVID-Patienten weniger unter Dyspnoe. «Stille» Hypoxämie trat bei COVID-19-Patienten häufiger auf.