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Thieme Gruppe, Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 07(71), p. 284-293, 2021

DOI: 10.1055/a-1343-2396

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Die deutsche Version der Level of Personality Functioning Scale-Brief Form 2.0 (LPFS-BF): Faktorenstruktur, konvergente Validität und Normwerte in der Allgemeinbevölkerung

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Abstract

ZusammenfassungDas alternative DSM-5-Modell der Persönlichkeitsstörungen definiert als Kernmerkmal aller Persönlichkeitsstörungen das Funktionsniveau der Persönlichkeit, das wiederum über Probleme mit dem Selbst (Selbstpathologie) und Probleme im zwischenmenschlichen Bereich (interpersonale Pathologie) operationalisiert wird. Als kurzes Selbstbeurteilungsverfahren zur Diagnostik des Funktionsniveaus der Persönlichkeit ist die 12 Items umfassende Level of Personality Functioning Scale-Brief Form 2.0 (LPFS-BF) von einer niederländischen Arbeitsgruppe entwickelt worden. In dieser Studie wurde die deutsche Version der LPFS-BF erstmals an einer großen und repräsentativen Allgemeinbevölkerungsstichprobe (n=2470) sowie einer zweiten nicht-klinischen Stichprobe (n=849) auf ihre Faktorenstruktur und konvergente Validität hin psychometrisch evaluiert und auch normiert. In beiden Stichproben konnte mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse die theoretisch postulierte und im Original empirisch bestätigte Zwei-Faktoren-Struktur (d. h. Selbst- und interpersonale Pathologie) mit akzeptabler Anpassungsgüte repliziert werden. Die Reliabilität der Gesamtskala sowie der beiden Subskalen (operationalisiert über die interne Konsistenz) war in beiden Stichproben hoch (McDonalds ω durchweg≥0,83). Als Hinweis auf eine zufriedenstellende konvergente Validität fanden sich hohe Korrelationen der deutschen Version der LPFS-BF mit anderen Verfahren zur Erfassung der Persönlichkeitspathologie (r≥0,72). Der Zusammenhang mit aktueller psychischer Belastung war ähnlich hoch. In der Allgemeinbevölkerung lagen der Durchschnittswert (T50) der Gesamtskala der LPFS-BF bei 15 und T70 bei 33. Auch wenn psychometrische Analysen zur deutschen LPFS-BF bei Patienten mit psychischen Störungen, insbesondere jenen mit Persönlichkeitsstörungen, ausstehen, kann das Verfahren aufgrund seiner Anwendungsökonomie zur orientierenden Erfassung des Funktionsniveaus der Persönlichkeit mit den Dimensionen der Selbst- und interpersonalen Pathologie empfohlen werden.