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Thieme Gruppe, TumorDiagnostik und Therapie, 04(42), p. 277-283, 2021

DOI: 10.1055/a-1401-3883

Thieme Gruppe, Laryngo-Rhino-Otologie, 02(100), p. 104-110, 2020

DOI: 10.1055/a-1327-4234

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Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Versorgung von HNO-Tumoren – die Patientenperspektive

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Abstract

Zusammenfassung Fragestellung Die COVID-19-Pandemie hat Auswirkungen auf die Versorgung von Tumorpatienten. Wie erleben Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren (KHT) diese Situation und welche Coping-Strategien ergeben sich? Material und Methode Wir befragten in Studie 1 während des Lockdowns (15.04.–15.05.2020) 433 Tumorpatienten nach ihren Eindrücken/Belastungen (online, standardisiert, anonym). In Studie 2 wurden 292 Patienten nach dem Lockdown (06.05.–10.06.2020) zu ihren wahrgenommenen Veränderungen, Perspektivwechseln und Coping-Strategien mit standardisierten Tools (WHO-5, MLQ-10, GrAw-7) befragt. Für beide Studien analysierten wir die KHT. Ergebnisse An Studie 1 nahmen 91 Patienten mit KHT teil, in Studie 2 wurden 84 Patienten mit KHT aufgenommen. Studie 1 zeigte im Lockdown einen hohen Druck auf die Mehrheit der Patienten mit KHT (53,8 %). Es waren Ängste bezüglich der eigenen Krankheit (39,6 %), aber auch erwartete physische (24,7 %) und psychische Folgen (21,3 %) der Pandemie. Die soziale Isolation (Besuchsverbot) wurde als ein Hauptproblem (58,5 %) beschrieben. Studie 2 bestätigte diese Belastungen auch nach dem Lockdown. Intensivere Beziehungen in der Familie (60/100 Punkten) sowie eine Zuwendung zu Natur und Stille (58/100 Punkten) wurden als entlastend beschrieben. Eine hohe Inaktivität (MLQ-10) sowie ein vermindertes Wohlbefinden (WHO-5) und eine reduzierte Achtsamkeit (GrAw-7) waren Charakteristiken der KHT, die Ansatzpunkte für eine Stärkung der Resilienz sein können. Schlussfolgerung Patienten mit KHT haben einen hohen mentalen und psychischen Druck durch die Pandemie. Ihr Blickwinkel ergänzt unsere bisherige Sicht und kann zu einer verbesserten Gesamtversorgung dieser Patienten beitragen.