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Thieme Gruppe, Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie, 03/04(71), p. 124-131, 2020

DOI: 10.1055/a-1234-6317

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Die deutsche Version des Reflective Functioning Questionnaire (RFQ): Eine teststatistische Überprüfung in der Allgemeinbevölkerung

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Abstract

ZusammenfassungDas Mentalisierungskonzept ist sowohl in der Praxis als auch der Wissenschaft breit rezipiert worden, u. a. wegen seiner hohen klinisch-therapeutischen Relevanz. Um dieses Konzept der empirisch-quantifizierenden Forschung zugänglich zu machen ist u. a. der Reflective Functioning Questionnaire mit 8 Items (RFQ-8) entwickelt worden, der 2 Skalen (Unsicherheit über mentale Zustände bzw. Hypomentalisieren und Gewissheit über mentale Zustände respektive Hypermentalisieren) umfasst. Während erste, methodisch jedoch kritisch zu bewertende teststatistische Untersuchungen dieses Selbstbeurteilungsverfahren weitgehend positiv beurteilen, stehen Analysen zur deutschen Version aus. In dieser Studie wurde die deutsche Version des RFQ-8 erstmals an einer großen Allgemeinbevölkerungsstichprobe (n=2477) psychometrisch evaluiert. Diverse konfirmatorische und explorative Faktorenanalysen zeigten, dass die ursprünglich vorgeschlagene 2-Faktoren-Lösung fehlspezifiziert ist; vielmehr ist davon auszugehen, dass der RFQ-8 ein eindimensionales Konstrukt abbildet. Nach Ausschluss von 2 teststatistisch ungenügenden Items zeigte die Skala mit 6 Items (RFQ-6) eine hohe interne Konsistenz (McDonald’s ω=0,88) sowie substantielle Rangkorrelationen mit Depressivität, Ängstlichkeit und körperlichen Beschwerden. Wir diskutieren, warum der Einsatz des RFQ-8 in Klinik und Forschung angesichts der teststatistischen Mängel sehr kritisch zu sehen ist, insbesondere was die Erfassung von Hypermentalisieren angeht.