Georg Thieme Verlag, Klinikarzt, 10(49), p. 418-421, 2020
DOI: 10.1055/a-1261-8676
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ZUSAMMENFASSUNGDie aktuelle COVID-19-Pandemie verzeichnet mittlerweile über 18 Millionen Erkrankte und 680 000 Todesfälle weltweit. Für die hohe Variabilität sowohl der Schweregrade des klinischen Verlaufs als auch der Organmanifestationen fanden sich zunächst keine pathophysiologisch zufriedenstellenden Erklärungen. Bei schweren Krankheitsverläufen steht in der Regel eine pulmonale Symptomatik im Vordergrund, meist unter dem Bild eines „acute respiratory distress syndrome“ (ARDS). Darüber hinaus zeigen sich jedoch in unterschiedlicher Häufigkeit Organmanifestationen in Haut, Herz, Nieren, Gehirn und anderen viszeralen Organen, die v. a. durch eine Perfusionsstörung durch direkte oder indirekte Gefäßwandschädigung zu erklären sind. Daher wird COVID-19 als vaskuläre Multisystemerkrankung aufgefasst. Vor dem Hintergrund der multiplen Organmanifestationen sind klinisch-pathologische Obduktionen eine wichtige Grundlage der Entschlüsselung der Pathomechanismen von COVID-19 und auch ein Instrument zur Generierung und Hinterfragung innovativer Therapieansätze.