Published in

Springer, Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 3(63), p. 279-289, 2020

DOI: 10.1007/s00103-020-03097-9

Links

Tools

Export citation

Search in Google Scholar

Personen mit Migrationshintergrund in der NAKO Gesundheitsstudie – soziodemografische Merkmale und Vergleiche mit der autochthonen deutschen Bevölkerung

This paper is made freely available by the publisher.
This paper is made freely available by the publisher.

Full text: Download

Green circle
Preprint: archiving allowed
Orange circle
Postprint: archiving restricted
Red circle
Published version: archiving forbidden
Data provided by SHERPA/RoMEO

Abstract

ZusammenfassungHintergrundPersonen mit Migrationshintergrund (PmM) unterscheiden sich als Bevölkerungsgruppe hinsichtlich Morbidität, Mortalität und Inanspruchnahme des Gesundheitssystems meist von der autochthonen Bevölkerung, sie nehmen jedoch seltener an Gesundheitsstudien teil. Die Gruppe der PmM ist sehr heterogen, was in Studien bisher kaum berücksichtigt wird.Ziel der ArbeitEs werden soziodemografische Charakteristika der PmM in der NAKO Gesundheitsstudie (Alter, Geschlecht, Zeit seit Migration, Bildung) dargestellt. Zudem wird exemplarisch untersucht, ob der Migrationshintergrund mit der Nutzung des Angebots zur Früherkennung von Darmkrebs (Hämoccult-Test) zusammenhängt.MethodenDaten der ersten 101.816 Teilnehmenden der NAKO wurden deskriptiv und kartografisch ausgewertet. Die Zuweisung des Migrationshintergrunds erfolgte anhand der Definition des Statistischen Bundesamts und basiert auf Staatsangehörigkeit, Geburtsland, Einreisejahr und Geburtsland der Eltern.ErgebnisseDer Anteil der PmM liegt bei 16,0 %. Die Verteilung über die 18 Studienzentren variiert zwischen 6 % (Neubrandenburg) und 33 % (Düsseldorf). Mit 153 Herkunftsländern sind in der NAKO die meisten Länder vertreten. Bei allen Variablen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Herkunftsregionen. Am Hämoccult-Test nehmen türkeistämmige Personen (OR = 0,67) und Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion (OR = 0,60) seltener teil. PmM, die in Deutschland geboren sind, unterscheiden sich diesbezüglich nicht von der autochthonen Bevölkerung (OR = 0,99).DiskussionPmM in der NAKO sind eine sehr heterogene Gruppe. Jedoch lassen sich aufgrund der Stichprobengröße einzelne Untergruppen der PmM hinsichtlich ihrer Herkunftsregion separat untersuchen.