Georg Thieme Verlag, Psychiatrische Praxis, 03(47), p. 142-147, 2020
DOI: 10.1055/a-1081-7614
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Zusammenfassung Ziel Scham kann eine Barriere für die Hilfesuche bei psychischen Erkrankungen darstellen. Ziel der Studie war es, den Einfluss von Geschlecht, Bildung und Einkommen auf antizipierte Scham zu untersuchen. Methode In einer Stichprobe einer regional-repräsentativen Bevölkerungsstudie (N = 1647) wurden ordinale Regressionen mit den Prädiktoren Geschlecht, Bildung, Einkommen und deren Interaktion (Kontrollvariablen: Alter, Depressivität) durchgeführt. Ergebnisse Männer und Personen mit hohem Einkommen äußerten insgesamt stärkere Scham. Geschlechterunterschiede bezüglich Scham nahmen mit höherer Bildung zu: Während höher gebildete Männer mehr Scham äußerten, zeigte sich bei Frauen ein gegenläufiger Trend. Schlussfolgerung Scham muss im Kontext von Geschlechterrollen, Status sowie deren Interaktion betrachtet werden. Zukünftige Studien sollten auch den Effekt von Mental Health Literacy berücksichtigen.