Georg Thieme Verlag, Laryngo-Rhino-Otologie, 01(99), p. 12-21, 2020
DOI: 10.1055/a-1057-1244
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ZusammenfassungDie Positronen-Emissions-Tomografie (PET) mit 18F-Fluorodesoxyglukose (FDG) in Verbindung mit einer Computertomografie (CT) wird bei speziellen Indikationen in der Diagnostik bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren eingesetzt. Die Einsatzmöglichkeiten umfassen die Suche nach einem okkulten Primärtumor bei zervikaler Lymphknotenmetastasierung mit zuvor inkonklusiver Diagnostik, das lokale Staging, die Beurteilung des Therapieansprechens nach Radio(chemo)therapie sowie Nachsorgeuntersuchungen, wenn zwischen therapieinduzierten Gewebealterationen und einem Tumorrezidiv differenziert werden muss. Der Erfolg einer Bestrahlung in Hochpräzisionslagerungstechnik (Stereotaxie) bzw. einer intensitätsmodulierten Strahlentherapie scheint durch die Bestimmung des Tumorvolumens unter Einbeziehung der PET/CT verbessert zu werden. Die kombinierte PET/Magnetresonanztomografie (MRT) bietet in diesem Indikationsfeld durch höhere anatomische Detailgenauigkeit Vorteile beim Staging hinsichtlich der Beurteilung des lokalen und lokoregionären Befundes, ist der PET/CT bei der Detektion pulmonaler Metastasen/Zweittumoren jedoch deutlich unterlegen.Auf dem höchstmöglichen Evidenzniveau einer randomisierten Studie wurde gezeigt, dass man bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Kopf-Hals-Tumor bei unauffälliger FDG-PET/CT nach Radiochemotherapie operative Eingriffe ohne Überlebensnachteil vermeiden kann. Die FDG-PET/CT bei Kopf-Hals-Tumoren konnte dadurch vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) als notwendige Leistung für die Versorgung gesetzlich Versicherter anerkannt werden.