Georg Thieme Verlag, Zentralblatt für Chirurgie, 06(144), p. 580-586, 2018
DOI: 10.1055/a-0774-8123
Full text: Unavailable
Zusammenfassung Einleitung Ein Baustein zur Nachwuchsgewinnung in der Chirurgie ist die Optimierung des Praktischen Jahres (PJ). Ansatzpunkte hierfür kann man über eine standardisierte Evaluation der Ausbildungsabschnitte im PJ gewinnen. In dieser Studie soll der Evaluationsbogen „Mannheimer Fragebogen zur Erfassung der Zufriedenheit mit dem Einsatz im Praktischen Jahr (Ma-FEZ-PJ)“ einer Test- und Itemanalyse unterzogen werden. Zudem sollen erste Analysen zur Konstruktvalidität der beiden Skalen „PJ-Ausbildung“ und „Persönliche Einstellung“ durchgeführt werden. An einem konkreten Beispiel wird anschließend gezeigt, inwiefern der Ma-FEZ-PJ zur Optimierung des Praktischen Jahres eingesetzt werden kann. Methoden 555 Medizinstudierende aus 8 PJ-Jahrgängen beurteilten ihre Einsätze im PJ mit dem Ma-FEZ-PJ. Es wurde die Reliabilität der beiden Skalen, sowie Itemkennwerte berechnet. Zur Überprüfung der Konstruktvalidität wurde folgendermaßen vorgegangen: Mit einem Item zur Erfassung der globalen Zufriedenheit sollte die konvergente Validität der Skala „PJ-Ausbildung“, welche die Ausbildungsbedingungen und die Zufriedenheit mit dem PJ erfasst, sowie die divergente Validität der Skala „Persönliche Einstellung“ überprüft werden. Der Vergleich von Gruppen, die die Pflichtfächer im PJ freiwillig oder nicht freiwillig absolvierten, sollte zeigen, ob die Skala „Persönliche Einstellung“ zwischen beiden differenzieren kann. Ergebnisse Die Reliabilität der Skala „PJ-Ausbildung“ ist sehr gut, die der Skala „Persönliche Einstellung“ liegt im akzeptablen Bereich. Die Konstruktvalidität kann hinreichend bestätigt werden. Diskussion Der Ma-FEZ-PJ kann als Instrument zur Evaluation der Ausbildungsbedingungen und der Zufriedenheit mit dem Einsatz im Praktischen Jahr verwendet werden. Durch Vergleiche mit anderen chirurgischen Abteilungen, orientierend auf Skalenebene und dann detailliert auf Einzelitemebene, lassen sich Defizite in der PJ-Ausbildung und Ansätze zur Optimierung identifizieren.