Georg Thieme Verlag, Fortschritte der Neurologie - Psychiatrie, 11(87), p. 608-615, 2019
DOI: 10.1055/a-1016-3288
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ZusammenfassungBrüche in der psychiatrischen Versorgung beim Übergang vom Jugend- in das Erwachsenalter führen – gerade bei schweren psychischen Erkrankungen – häufig zu einer erheblichen Behandlungsverzögerung und einer besonders hohen Rate von Therapieabbrüchen mit hohem Risiko für frühe Chronifizierungen. Die gemeinsame Task-Force Transition der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat daher allgemeine, sektoren- und störungsspezifische Lücken im deutschen psychiatrischen Versorgungssystem analysiert, die einer gelingenden Transition ins erwachsenenpsychiatrische Versorgungssystem entgegenstehen. Der Artikel fasst die Ergebnisse der Task-Force zusammen, skizziert die Ziele und Herausforderungen transitionspsychiatrischer Behandlungsmodelle und deren strukturelle und fachliche Voraussetzungen. Daraus werden die Forderungen und Empfehlungen an Psychiatrieplanung, Gesundheits- und Forschungspolitik sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung weitergeleitet, um die Transition von einer adoleszentenzentrierten hin zu einer erwachsenenorientierten psychiatrischen Versorgung in Zukunft optimal zu gestalten.