Thieme Gruppe, Nervenheilkunde, 01(38), p. 10-16, 2019
DOI: 10.1055/a-0775-3215
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ZUSAMMENFASSUNG Gegenstand und Ziel Mobbing hat sich in internationalen Studien als signifikanter Risikofaktor für negative gesundheitliche Folgen gezeigt. Ziel dieser Studie war eine Erhebung dieser Faktoren in der Allgemeinbevölkerung Deutschlands. Methoden Eine repräsentative Stichprobe (N = 2424) der deutschen Allgemeinbevölkerung wurde zu ihren Erfahrungen mit Mobbing in der Schule und am Arbeitsplatz, Suizidversuchen und selbstverletzendem Verhalten und der Inanspruchnahme psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung befragt. Zudem wurden aktuelle Depressions- und Angstsymptome erfasst. Ergebnisse Personen, die in der Schule gemobbt wurden, zeigten ein 10-fach erhöhtes Risiko, ebenfalls am Arbeitsplatz von Mobbing betroffen zu sein. Es zeigte sich ein starker Zusammenhang zwischen Mobbing und internalisierenden Verhaltensproblemen sowie einer erhöhten Behandlungsinanspruchnahme. Schlussfolgerung Mobbing stellt einen Risikofaktor für internalisierende Verhaltensauffälligkeiten in der Allgemeinbevölkerung in Deutschland dar. Klinische Relevanz In der Anamnese sollten Mobbingerfahrungen erfasst werden, um ggf. adäquate Hilfsmaßnahmen einleiten zu können.