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Georg Thieme Verlag, Zentralblatt für Chirurgie, 05(143), p. 480-487, 2018

DOI: 10.1055/a-0710-5095

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Die Devaskularisationsoperation zur Behandlung von Fundus- und Ösophagusvarizen bei portaler Hypertension – eine retrospektive Analyse von 55 Fällen

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Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die gefährlichste Komplikation einer portalen Hypertension ist die Ausbildung von Ösophagusvarizen, das Risiko für eine Blutung beträgt bis zu 80%. Zur Drucksenkung im portalsystemischen Kreislauf und als Sekundärprophylaxe hat sich die Anlage eines transjugulären, portosystemischen Stent-Shunts (TIPSS) bewährt, bei Pfortaderthrombosen ist die operative Anlage eines portosystemischen Shunts möglich. Besteht jedoch eine Thrombose der mesenterikoportalen Achse oder droht eine hepatische Enzephalopathie, ist die interventionelle oder operative Anlage eines portosystemischen Shunts kontraindiziert. Als Ultima Ratio zur Vermeidung von Rezidivblutungen oder notfallmäßig bei aktiver Blutung kann in diesen Fällen eine Sperroperation indiziert sein. Ziel dieser Studie war es, die perioperative Komplikationsrate, die Morbidität und Mortalität, die Inzidenz einer postoperativen Rezidivblutung sowie das Überleben von Patienten nach erfolgter Sperroperation zu untersuchen. Patienten und Methoden Es wurden 55 Patienten mit überstandener oder akuter Varizenblutung ohne Möglichkeit der Anlage eines interventionellen oder operativen portosystemischen Shunts hinsichtlich Komplikationsrate, Ausbildung von Rezidivvarizen, erneuter Blutung sowie Überleben retrospektiv untersucht. Ergebnisse Während die Komplikationsrate bei elektiven Eingriffen 61% betrug, stieg sie bei Notfall-OPs signifikant an (75%, p = 0,002), dies betraf insbesondere Komplikationen Dindo/Clavien Grad III – V (14 vs. 58%, p = 0,002). Durch die Sperr-OP konnte die Ausprägung der Varizen deutlich gesenkt werden, eine Rezidivblutung trat nur bei 16% der Patienten in einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 24 Jahren auf. Das mittlere Überleben (mÜL) nach Sperr-OP betrug 169 ± 23 Monate. Nach elektiver OP war das mÜL194 ± 25 Monate, nach notfallmäßiger Sperr-OP nur 49 ± 16 Monate. Interessanterweise zeigte kein Patient eine hepatische Enzephalopathie im Verlauf. Schlussfolgerung Die Sperr-OP ist gut geeignet zur Sekundärprophylaxe bei Patienten mit Fundus- sowie Ösophagusvarizen und portaler Hypertension ohne Möglichkeit eines portosystemischen Shunts oder bei drohender hepatischer Enzephalopathie. Wird jedoch die Operation in der Notfallsituation durchgeführt, treten signifikant mehr Majorkomplikationen auf, das Outcome ist deutlich schlechter. Daher sollte insbesondere bei fehlender Möglichkeit einer Drucksenkung im portalvenösen System und unter Endoskopie bei progredienten Varizen frühzeitig eine elektive Sperroperation in Erwägung gezogen werden.