Georg Thieme Verlag, Klinikarzt, 04(47), p. 128-132
DOI: 10.1055/a-0598-8462
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ZusammenfassungDie meisten Antidepressiva besitzen ein Potenzial für unerwünschte kardiale Wirkungen. Hinsichtlich der prognostischen Bedeutung im Vordergrund stehen unerwünschte elektrophysiologische Effekte (d. h. eine QT/QTc-Verlängerung und/oder eine Zunahme der QRS-Dauer), die zu tachykarden Rhythmusstörungen führen können. Berichte über solche proarrhythmischen Ereignisse haben in den letzten Jahren zu einer zunehmenden Verunsicherung im klinischen Alltag geführt.Erfreulicherweise sind schwerwiegende unerwünschte Wirkungen von Antidepressiva selten. Zu den Maßnahmen, die geeignet erscheinen, ihre Häufigkeit weiter zu minimieren gehören eine strenge Indikationsstellung, eine Kenntnis der im Einzelfall ggf. vorliegenden kardialen Grund- oder Begleiterkrankungen und eine (auch durch letzteres beeinflusste) sorgfältige Auswahl des Antidepressivums. Während einer Behandlung mit kardial wirksamen Antidepressiva sind Kontrolluntersuchungen notwendig. Hierzu gehören klinische Kontrollen und regelmäßige EKG-Registrierungen. Auch eine intensivierte interdisziplinäre Kooperation kann hilfreich sein.