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Zusammenfassung Einleitung Nabelhernien kommen sowohl im Erwachsenen- als auch Kindesalter vor. Seit über 100 Jahren wird bei der Versorgung von kindlichen Nabelhernien die Methode nach Spitzy – quasi ohne Netz und doppelten Boden – angewendet. In der Erwachsenenchirurgie kommen jedoch zunehmend Netze zur Anwendung. Ziel unserer Studie war es, die Nabelherniotomie nach Spitzy im Hinblick auf die Rezidivrate im Kindes- und Erwachsenenalter zu analysieren. Material und Methoden Über einen Zeitraum von 7 Jahren wurden 383 kindliche Patienten (Alter < 16 Jahre) mit Nabelhernien operiert, wobei 370 Patienten nach Ausschlusskriterien in der Studie evaluiert wurden. Im selben Zeitraum wurden 106 erwachsene Patienten (Alter > 16 Jahre) ebenfalls aufgrund einer Nabelhernie therapiert, hiervon wurden 31 Patienten mittels Direktnaht versorgt und als Vergleichsgruppe in unsere Studie eingeschlossen. Ergebnisse Die jungen Patienten waren im Durchschnitt 33,81 Monate alt und zu 44% weiblich und zu 56% männlich. Durch die Direktnaht nach Spitzy konnte im Kindesalter eine niedrige Rezidivquote von 1,1% (n = 4) erzielt werden. Das Durchschnittsalter der erwachsenen Patienten betrug 54,55 Jahre; 32% waren weiblich, 68% männlich. Im Vergleich zur kindlichen Gruppe lag die Rezidivquote nach Direktnaht in der Erwachsenenchirurgie bei 12,9% (n = 4). Schlussfolgerung Aufgrund der Studienergebnisse stellt die Nabelherniotomie im Kindesalter durch Direktnaht nach Spitzy seit nunmehr 100 Jahren das Mittel der Wahl und den Goldstandard dar. Netzimplantationen sind im Kindesalter auch weiterhin nicht erforderlich.