Neuro-/Psychopharmaka im Kindes- und Jugendalter, p. 611-618
DOI: 10.1007/978-3-662-48624-5_27
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Die Zwangsstörungen zählen mit einer Prävalenz von 1–2 % zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Die Therapie der kindlichen Zwangsstörung orientiert sich am Schweregrad der Zwangsstörung und an dem Vorhandensein komorbider Störungen. Eine evidenzbasierte Therapie bei Kindern und Jugendlichen beinhaltet Elemente der Psychoedukation, der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Psychotherapie (KVT) und einer pharmakologischen Behandlung. Die Kombination von KVT und einer Medikation ist hierbei besonders wirksam. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) zeigen sich in verschiedenen Metaanalysen, die randomisierte und placebokontrollierte Studien an Kindern und Jugendlichen beinhalten, als hoch effektiv und sind Medikamente der ersten Wahl. Medikament der zweiten Wahl ist das trizyklische Antidepressivum Clomipramin. Zugelassen in Deutschland für die Behandlung bei Kindern und Jugendlichen mit Zwängen sind Sertralin und Fluvoxamin.