Hogrefe, Zeitschrift für Sportpsychologie, 4(16), p. 151-155, 2009
DOI: 10.1026/1612-5010.16.4.151
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Zusammenfassung. Die Bedeutung körperlicher Bewegung bei der Behandlung von Drogenmissbrauch wird anhand eines Interventionsprojekts diskutiert. Hierbei liegt besondere Aufmerksamkeit auf der Veränderung des Verhaltens, der Körperwahrnehmung und des Selbstvertrauens der Teilnehmer. Patienten einer dänischen Tagesklinik nahmen mindestens zwei Monate drei Mal wöchentlich an einem physischen Training teil. Interviewdaten wurden zu Beginn, am Ende und ein Jahr nach der Intervention erhoben und beinhalteten Informationen zur Art und zum Umfang des Missbrauchs, zum Körpergefühl und zur Motivation für eine Verhaltensänderung. Die Resultate dokumentieren neben einer erhöhten körperlichen Fitness ein verbessertes Körpergefühl, eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit und eine reduzierte Drogeneinnahme. Die Langzeituntersuchung nach einem Jahr zeigt, dass körperliche Aktivität die sozialen Fähigkeiten und die subjektiv erlebte Körper- und Verhaltenskontrolle stärkt. Es zeigt sich aber auch, dass ein anhaltender Effekt dieser Veränderungen stark von einer positiven sozialen Umgebung abhängig ist.