JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 9(21), p. 958-963, 2023
DOI: 10.1111/ddg.15101_g
ZusammenfassungDie Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen in Industrieländern hat während der letzten Jahrzehnte ständig zugenommen. Diese Erkrankungen führen zu erhöhter Sterblichkeit sowie anhaltender Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patienten und bedeuten eine große medizinische Belastung. Die Behandlung von Autoimmunkrankheiten beruht häufig auf unspezifischer Immunsuppression, was das Risiko von Infektionskrankheiten und Krebsmanifestationen erhöht. Die Pathogenese von Autoimmunerkrankungen ist komplex und umfasst nicht nur genetische Faktoren, sondern auch Umwelteinflüsse, die als Grund für die Zunahme von Autoimmunerkrankungen angesehen werden. Zahlreiche Umweltfaktoren wie Infektionen, Rauchen, Medikamente oder Ernährung können das Auftreten von Autoimmunität entweder fördern oder verhindern. Die Mechanismen der Beeinflussung durch Umwelteinflüsse sind jedoch komplex und derzeit noch nicht eindeutig geklärt. Die Entschlüsselung dieser Wechselwirkungen könnte unser Verständnis der Autoimmunität verbessern und neue Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten eröffnen.