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Bluthochdruck in Deutschland ; Daten aus sieben bevölkerungsbasierten epidemiologischen Studien (1994–2012)

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Abstract

Hintergrund: Bluthochdruck ist ein zentraler Risikofaktor. In Deutschland gibt es wenige bevölkerungsbezogene Datenerhebungen, die auf standardisierten Blutdruckmessungen beruhen. Methode: Es wurden standardisierte Blutdruckmessungen und Medikamentendaten aus 7 bevölkerungsbasierten Studien mit insgesamt 66 845 Teilnehmenden im Alter von 25–74 Jahren analysiert. Diese Studien waren in Deutschland zwischen 1994 und 2012 durchgeführt worden. Die EPIC-Potsdam-Studie (1994–1998), die KORA-S4-Studie (1999–2001) in Augsburg sowie die Gutenberg Health Study (2007–2012) in und um Mainz wurden für deskriptive Vergleiche herangezogen. Aufgrund gleicher Studienregionen konnten der Bundes-Gesundheitssurvey 1998 mit der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (2008–2011) sowie die Study of Health in Pomerania (SHIP) in Nordost-Deutschland (1997–2001) mit der SHIP-TREND-Studie (2008–2012) im direkten zeitlichen Vergleich analysiert werden. Alle Blutdruckdaten wurden für gerätespezifische Messwertunterschiede adjustiert. Ergebnisse: Nach Anpassung von studienspezifischen Messgeräteunterschieden waren die mittleren systolischen und diastolischen Blutdruckwerte in den neueren Studien (2007–2012) niedriger als in den älteren Studien (1994–2001); der Anteil behandelter Hypertoniker nahm zu. Den stärksten Rückgang beim mittleren Blutdruckwert (systolisch ≥ 10 mm Hg) gab es bei den 55- bis 74-Jährigen. Bei jungen Männern zwischen 25 und 34 Jahren wurde auf der Grundlage der regionalen SHIP-TREND-Daten ebenfalls ein Rückgang des mittleren systolischen Blutdruckwerts verzeichnet, der sich jedoch in den bundesweit erhobenen DEGS1-Daten nicht widerspiegelte. Schlussfolgerung: Trotz der guten Evidenz für abnehmende Blutdruckwerte in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten bleibt das Präventionspotenzial hoch. Die Aktualisierung der bevölkerungsbezogenen Daten mit besonderem Fokus auf die Blutdruckdaten junger Männer sollte Ziel künftiger Forschungsbemühungen sein.