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Technikfolgenabschätzung von soziotechnischen Zukünften

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Abstract

Vollständige AutorInnen-Liste: Andreas Lösch, Knud Böhle, Christopher Coenen, Paulina Dobroc, Arianna Ferrari, Reinhard Heil, Dirk Hommrich, Martin Sand und Christoph Schneider(*) sowie Stefan Aykut, Sascha Dickel, Daniela Fuchs, Bruno Gransche, Armin Grunwald, Alexandra Hausstein, Karen Kastenhofer, Kornelia Konrad, Alfred Nordmann, Petra Schaper-Rinkel, Dirk Scheer, Ingo Schulz-Schaeffer, Helge Torgersen und Alexander Wentland. [(*): AutorInnen- und Redaktionsteam des ITAS-Projekts "Leitbilder und Visionen als sozio-epistemische Praktiken"] Problemstellung: Technikvisionen, Zukunftsszenarien, Entwicklungsleitbilder repräsentieren Imaginationen zukünftiger Zustände, die in Technikentwicklungs- und Innovationsprozessen funktionale Rollen spielen – z.B. als Mittel der Aufmerksamkeitserzeugung, Kommunikation, Koordination oder der strategischen Beeinflussung. Seit einigen Jahren lässt sich eine wachsende Aufmerksamkeit für solche Zukunftsbilder in Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft feststellen. Das lässt die Technikfolgenabschätzung (TA) als Beobachter der Prozesse und als Berater über die Folgen von Technik und Innovation nicht unberührt. TA sieht sich zunehmender Nachfrage gegenüber, in der Gegenwart zirkulierende Zukunftsvorstellungen zu beurteilen und durch Szenarien oder Foresight mitzugestalten. Stärker denn je stellt sich deshalb für die TA die Frage, welche Aussagen sie auf Grundlage dieser Zukunftsvorstellungen treffen kann und wie sie ihr erworbenes Wissen in ihren Beratungspraktiken umsetzen kann. Für die TA relevant sind diese Vorstellungen nicht als Prognosen, sondern in ihrer Bedeutung und Wirkung in der Gegenwart, die es zu verstehen und zu beurteilen gilt. Inhalt: Dieses Diskussionspapier skizziert, wie die TA die gegenwärtigen Bedeutungen und Wirkungen von Zukunftsvorstellungen in Technikentwicklungs- und Innovationsprozessen begreifen und analysieren kann. Alle Formen technologiebezogener Zukunftsvorstellungen werden im Papier unter dem Arbeitsbegriff „soziotechnische Zukünfte“ zusammengefasst. Als soziotechnische Zukünfte werden sie bezeichnet, da technische Entwicklungen in ihnen immer in Beziehung zu sozialen Veränderungen gesetzt werden. Ausgeführt wird, warum die TA soziotechnische Zukünfte analysieren soll, wie sie diese Analysen ausrichten kann, um erfassen zu können, welche gesellschaftlichen Zustände (z.B. Machtverhältnisse) in den Zukunftsimaginationen ihren Ausdruck finden und wie diese in Prozessen der Technikentwicklung, Kommunikation, Entscheidungsfindung etc. wirkmächtig werden und wirken. Das Papier fragt danach, welche selbstreflexive Verortung und ggf. Neuausrichtung der TA-Praxis durch ihre verstärkte Befassung mit der Bewertung und auch der Mitgestaltung soziotechnischer Zukünfte erforderlich wird. Diese wird gerade im Zuge zunehmender Aufmerksamkeit in Politik und Öffentlichkeit auf zeitlich sowie räumlich weitreichende Zukunftsbilder gefordert. Adressat dieses Papiers ist die TA-Community im weiteren Sinne. Das Ziel des Diskussionspapiers ist es, Kolleginnen und Kollegen für das Thema und seine Problematik zu sensibilisieren, Diskussionen zu fundieren und theoretisch-methodische Anregungen für eine angemessene Befassung mit Zukunfzsvorstellungen für Technikfolgenforschung und -beratung zu geben. Hervorgegangen ist das Diskussionspapier aus dem Workshop „Die Gegenwart technischer Zukünfte – Theoretische und methodische Herausforderungen der Technikfolgenabschätzung“ (März 2016, Karlsruhe), an dem alle Autorinnen und Autoren des Papiers mitgewirkt haben. Die Befunde dieses Diskussionspapiers sind Zwischenergebnisse, die weitere Diskussionen initiieren und orientieren sollen.